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29. SEPTEMBER – 2. OKTOBER 2022

29. SEPTEMBER – 3. OKTOBER 2022

Christina Tsiroglou / Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.

Um einzigartige Lebensräume, wie das Wattenmeer zu schützen, ist eine nachhaltige Schifffahrt unabdingbar. Nur mit einer digitalen und nachhaltig koordinierten Verkehrsabwicklung, die den Ressourceneinsatz der Schifffahrt optimal nutzt und dabei gleichzeitig Emissionen und Schadstoffbelastungen der Umwelt reduziert, werden wir den Anforderungen der Zukunft gerecht.

Das Thema Nachhaltigkeit ist für den Schutz von Ökosystemen und die Bewältigung des Klimawandels von enormer Bedeutung.  Um dies zu erreichen, bedarf es neben technischen Umrüstungen und Anpassungen auch eine nachhaltige Verkehrsabwicklung. Mit ihr können unter anderem Emissionen und Schadstoffbelastungen der Umwelt reduziert, sowie Ressourcen optimal genutzt werden. Zu diesen Ressourcen zählen neben Antriebsstoffen auch räumliche Kapazitäten, insbesondere an Flüssen, die zur Erreichung der Häfen befahren werden müssen. Durch ein stetig wachsendes Verkehrsaufkommen steigen vor allem in diesen Gebieten die Bedürfnisse nach einer Optimierung der Koordinierung des Schiffsverkehrs. 

Durch eine nachhaltige Verkehrsabwicklung können beispielsweise auch Wartezeiten auf Reeden vermieden werden, indem die Verkehrsdichte auf den Flüssen optimiert wird. Zudem können Wartezeiten, die durch Tide oder einen Kapazitätsmangel, wie Hafenbelegung oder Schleusenverfügbarkeiten ausgelöst werden, durch frühzeitige Geschwindigkeitsanpassungen der Schiffe unterbunden werden. 

Die Umsetzung einer nachhaltigeren Verkehrsabwicklung, die durch die Digitalisierung unterstützt und ermöglicht wird, kann sich zudem positiv auf eine Optimierung der Hafenprozesse auswirken. Sie stehen dabei in Wechselwirkung zueinander. Die Planbarkeit der Hafenprozesse wird beispielsweise durch eine zuverlässigere Angabe der Ankunftszeit der Schiffe erhöht. Durch präzisiere Ankunftsinformationen, können dann im Hafen benötigte Ressourcen zeitgerecht geplant und Wartezeiten vermieden werden. Gleichzeitig können diese Hafeninformationen, wie Abwicklungs- und geplante Abfahrtszeiten, wieder für die Koordinierung und Steuerung des Verkehrs genutzt werden.

Im Rahmen des Zukunftslabors Mobilität des Zentrums für digitale Innovationen Niedersachen (ZDIN) untersuche ich, wie solche zukünftige vernetzte und (hoch-)automatisierte Verkehrssysteme des maritimen Seeverkehrs und dessen Hafenanbindung aussehen könnten.