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29. SEPTEMBER – 2. OKTOBER 2022

29. SEPTEMBER – 3. OKTOBER 2022

Prof. Dr. Antje Boetius / Alfred-Wegener-Institut — Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen in der Schifffahrt geht nur durch viel Innovation und Umbau.

Bildquelle: Esther Horvath 

Am Alfred-Wegener-Institut (AWI) erforschen wir die Veränderung der polaren Ökosysteme und der Küsten durch Klimawandel und andere menschliche Eingriffe. Unsere Forschungsschiffe sind auch unter den extremsten Bedingungen im Einsatz für mehr Wissen darüber. Sie sind mit vielfältigen Sensoren und Messgeräten ausgestattet, um Klima und Ozeane mit ihrer unglaublichen Lebensvielfalt zu beobachten. Wir sehen, dass CO2-Gehalt und Temperatur immer weiter ansteigen, und wir können aus der Erdgeschichte ablesen, welche Folgen das hat. Es ist ganz klar: Wir können uns kaum weiteres CO2 in der Atmosphäre leisten.

Um das zu schaffen, müssen wir an den großen Stellschrauben drehen — auch in der Schifffahrt. Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen geht nur durch viel Innovation und Umbau. Wir brauchen internationale Kooperation und Investitionen in Infrastruktur, so dass Schiffe weltweit in Häfen mit regenerativ gewonnenem Methanol, Wasserstoff, Batterien und anderen Technologien versorgt werden können. Dabei werden die Meere und Küsten, die Häfen und Hafenstädte wie Bremerhaven eine wichtige Rolle spielen.

Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Neubau unseres Forschungskutters Uthörn II bei der Fassmer-Werft wird uns das erste Forschungsschiff bescheren, das mit Methanol fährt. Und auch das Nachfolgeschiff der Polarstern, dessen Beschaffung gestartet ist, soll mit nachhaltigem Antrieb und neuen umweltschonenden Technologien ausgestattet werden.

Um unsere Forschungsschiffe nachhaltig zu betreiben, ist das AWI für die jährliche Wartung auf innovative Werften in Deutschland angewiesen. In innovativen Antriebstechnologien Made in Germany und im Umbau der Bestandsflotte, der Handelsschiffe, von Diesel auf Dual-Fuel Motoren liegt eine große Chance für die Zukunft.

Prof. Dr. Antje Boetius / Alfred-Wegener-Institut — Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung